Mohammed Ali und die ägyptische Regierung

Mohammed Khalifa

doi:10.1017/9783940924476.005

Durch seine Erfahrung auf der Reise in Agypten hat Russegger eine zwiespaltige Haltung zu Mohammed Alis Politik. Trotzdem verliert die Person Mohammed Alis nicht ihre Faszination fur ihn, was auch die Fulle der von ihm gelesenen Literatur uber Mohammed Alis Person und Wirken bestatigt. Er versucht allerdings, den Mittelweg in seiner Beschreibung von Mohammed Ali und dessen Politik zu finden, und bietet dem Leser eine Liste von Buchern, die zu seiner Zeit seiner Meinung nach, die […] vorzuglichsten und neusten Schriften uber Mehemed-Ali und sein Verwaltungs-System (Russegger 1843. 2. Bd., 1. Theil. S. 21.) waren. Darunter finden sich folgende Bucher, die er nennt:

• Hermann: Mehmed-Ali. Pascha von Egypten. Leipzig 1833.
• Mengin: Histoire de l’Egypte sous le gouvernement de Mehmed-Ali. Avec notes par MM. Langes et Jomard. Paris 1839.
• Dr. Bowring: Bericht an das Parlament uber den Zustand von Egypten im Jahr 1838.
• von Pückler-Muskau: Mittheilungen wahrend seiner Reise im Orient in verschiedenen Zeitschriften.
• Urquhart: La Turquie, ses resourvcces son organisation municipale, son commerce, suivi de consideration sur l’etat du commerce anglaise dans le Levant. Bruxelles 1841.
• Lamartine: Vues, discours et articles sur la guestion d’Orient. Bruxelles 1841.
• Michaud et Poujoulat: Correspondance d’Orient. Paris 1836.
• Waghorn: Egypt as it is in 1837. London 1837.
• Dr. Püppel: Egyptens politischer Zustand unter Mehmed-Ali-Pascha. In seiner Reise nach Abessinien. Bd. Frankfurt am Main 1838.
• Cadalvène et Breuvery: L’Egypte et la Turquie de 1829-1834. Paris,1836. (Bd. II, 1. Teil, S. 21)

Keineswegs zweifelt Russegger daran, dass Mohammed Ali Agypten zur Zivilisation und innerer Sicherheit verhilft, aber er will ihn nicht nur loben oder kritisieren:

Mehemed Alis welthistorisches Auftreten in unserer neusten Zeit, die Stellung, die er durch lange Zeit der zur Todesschwache herabgesunkenen Pforte gegenuber mit Gluck behauptete, die Frage seiner politischen Existenz, durch die von ihm und durch ihn allein errungene Macht zur europaischen Angelegenheit geworden, das Interesse, das jeder gebildete Mensch fur diesen auserordentlichen Mann fuhlt, der, allein handelnd und schaffend, nur von wenigen unterstutzt, in Mitte von Indulenz, Fanatismus und Thorheit steht, bewirkten wie naturlich eine Bewegung der Federn aller politischen Farben. Einige wurden seine Lobredner, andere seine Tadler, leider dass also beide Partein den Mittelweg verliessen und, aufgeregt durch die Gegner, so vieles sagten, was sie in ruhiger Lage nie gesagt haben wurden.

Book contents

3 - Mohammed Ali und die ägyptische Regierung

Summary

Information

Access options

Accessibility standard: Unknown

Why this information is here

Accessibility Information